Ich habe vor kurzem an einem größeren Event mit interessanten Speakern zum Thema „Leadership“ teilgenommen und aus meinen Notizen dieses Abends, gibt es noch einiges herauszuziehen. Unter anderem habe ich mir den folgenden Satz notiert: „Erfahrungen machen uns“.
An einem lebensechten Beispiel eines Pizzeriabesuches, erklärte ein Redner anschaulich, wie sich positive oder eben negative Geschmackserlebnisse im Gehirn auswirken und wie diese gemachten Erlebnisse die Besucher jeweils prägen. Diese Lernerfahrungen beeinflussen dann wiederum nachfolgende Entscheidungen. Er definierte das Lernen mit der Formel: „emotionale Intensität x Wiederholungshäufigkeit“, was bedeutet, je stärker die Intensität des Erlebnisses ist, desto weniger häufig muss ich das Ganze durchleben, um dabei etwas zu lernen. Klingt irgendwie logisch! Aber lässt sich das auch wirklich auf das eigene Leben übertragen, frage ich mich und falls ja, heißt das dann, dass ich mich anhand der gemachten Erfahrungen laufend (ver-)ändern kann?
Bereits in meiner Bachelorarbeit las ich von der sogenannten Plastizität des Gehirns, die vereinfacht gesagt, ein lebenslanges Lernen ermöglicht. Wenn das Gehirn also wirklich so lange lernfähig bleibt und die Erfahrungen, die wir machen uns machen, dann müsste ich bei meiner eigenen Entwicklung, letzendlich doch selbst eine Einflussmöglichkeit haben. Ich könnte über diesen Weg somit möglicherweise sogar negative Erfahrungen überschreiben. Sicherlich funktioniert das nicht wie ein direktes Editing, denn auch in dem Beispiel des Speakers, ergab sich die Speicherung der Dinge, neben der Intensität, auch durch die Anzahl der Wiederholungen, folglich die Lernerfahrungen.
Ein spannendes Thema, vor allem für den eigenen Lebensweg und die angestrebte Entwicklung. Ja, es kann auch für alles Zwischenmenschliche wie das Beziehungsleben zum Beispiel, ein spannender und motivierender Ansatz sein. Denn für jeden, der denkt durch „schlechte Erfahrungen“ bereits negativ geprägt zu sein, besteht damit die Möglichkeit diese Prägung durch wiederholende und/oder intensive andere Erlebnisse (lernend) zu „positiven Erfahrungen“ zu verändern. Und damit würde man dann folglich auch sich selbst (ver-)ändern können!