Geburtstagsfeier – Teil 1: Kuchen mit Hindernissen

[Unbezahlte Werbung/ Erfahrungsbericht]

Es ist April 2020 und wir feiern einen Geburtstag, juchu! Wie ich den Tag glutenfrei verbracht habe und was wir Leckeres gekocht haben, erzähle ich euch in diesem Bericht. Denn das Geburtstagskind hat sich einen Tag mit gemeinsamem Kochen gewünscht. Oh je, früher hat das in mir immer direkt ein unwohles Gefühl ausgelöst und ich habe mir gleich glutenfreie Standardgerichte überlegt, die ich bereits kannte. Doch inzwischen bin ich offener und auch mutiger geworden. Denn irgendwann merkt man, dass man glutenfrei doch ganz gut leben kann. Vor allem mit etwas Vorlauf und in den eigenen 4 Wänden sowieso.

Ein Kuchen muss her!

Ich wollte den Ehrentag mit einem Kuchen beginnen, gespickt mit echten angezündeten Kerzen. Bislang habe ich dafür gerne mal das typische „Yes“-Törtchen-Szenario mit der glutenfreien Alternative von Schär verwendet, wenn ihr wisst was ich meine. Ein sanft gehauchtes „Happy birthday to you, happy birthday…“ und schon fliegt ein kleines Mini-Törtchen mit einer einzigen Kerze romantisch durch den Raum, egal wo man is(s)t. Ihr kennt noch den dazugehörigen Werbesport von dem mißlungenen verregneten Campingausflug, oder?

Dieses mal wollte ich mehr!

Also sollte es nicht nur irgendein Kuchen sein, sondern DER Lieblingskuchen. Zur Auswahl standen Marmorkuchen und eine Donauwelle. Da ich selber Donauwelle schon als Kind geliebt habe und auch eine echte Herausforderung als Beweis für meine Mühe wollte, war die Entscheidung gefallen. Ja, für die meisten glutenfreien Backfeen, wie ich sie gerne nenne, ist ja kein Rezept zu schwer und wenn einem ein Rezept nicht so gut gefällt, variiert man einfach mal ein bißchen mit den Zutaten. Das funktioniert bei mir nicht, denn in der Küche ist es mit mir immer lustig, aber eine Backfee bin ich definitiv nicht!

Ein einfaches Rezept muss es sein!

Also ging es los, ich habe mir zuerst das Rezept von Tanja Gruber aus dem Netz besorgt, denn das klang (zuerst) machbar für mich. Ich habe alles eingekauft, es gab keine Zutaten, die ich nicht kannte oder irgendwo besonders besorgen musste und auch die durch Corona gerade schwer begehrte Hefe war nicht enthalten, Jackpot! Alle Zutaten zusammengestellt und dann ging es auch schon los mit dem Satz:“ 1. Teig herstellen. Butter und Zucker mit dem Handrührgerät cremig rühren. „.

Wieso nach Anleitung vorgehen, wenn ich doch viel schlauer bin!

Ihr werdet es nicht glauben, aber man kann schon beim ersten Schritt etwas falsch machen. Ja, wirklich! Da ich ja so geübt und talentiert in der Backküche bin (wie gerne würde ich das mal behaupten), habe ich gedacht, wieso nicht die Butter und den Zucker von meinem Mixer, also einer Küchenmaschine mit 2 Messern, „cremig verrühren LASSEN“. Doch Moment, noch einmal kurz nachgedacht. Wenn ich die Butter in dem festen Zustand in den Mixer werfe, dann gibt das sicherlich nicht so schnell eine cremige Konsistenz. Ha, stimmt, zum Glück bin ich schlauer, also habe ich die Butter erst einmal zum Schmelzen in die Mikrowelle gesteckt. Das war vielleicht ein bißchen lang und ich hatte einen kleinen Buttersee, naja wird schon werden.

Physik, Chemie und Lebensmittelkunde? Ja, kann nicht schaden!

Zu diesem Zeitpunkt habe ich wirklich noch gedacht, es wäre alles in bester Ordnung und ich habe alles im Griff. Ich rührte motiviert den Zucker unter und wunderte mich als ich weiter las, dass in dem Rezept stand „Eier einzeln, eines nach dem anderen unterrühren.“ und daraufhin „Anschließend Mehl und Backpulver mischen und unter die Eiercreme rühren.“ Denn eine Creme hatte ich irgendwie nicht produziert, sondern viel mehr ein Butter-Zucker-Wasser. Mist, was nun!?

Mama, wird es richten!

Ein Videoanruf bei Mutti und „eine-kurze-Backberatung“ was ich tun könnte später, kam ich auf die glorreiche Idee, das Butter-Zucker-Gemisch in den Kühlschrank zu stecken. Klar, die Mikrowelle schmilzt die Butter, die Kälte macht sie wieder fest. Das habe ich dann solange kontrolliert, bis es wieder cremig wurde. Was meine Mutter in dem Telefonat dazu gesagt hat? „Oh, ich glaube, das wird nichts mehr.“

Nicht aufgeben, nur die „Harten kommen in den Garten“ oder wie war das noch gleich?

Ich habe alle Schritte von Tanja danach wirklich Schritt für Schritt befolgt. Auch, wenn ich bis zum Ende Angst hatte, dass einfach NICHTS dabei heraus kommt, habe ich nicht aufgegeben. Es kam also am Ende ein fester Kuchen aus dem Ofen und ich war erleichtert. Jetzt kam die Buttercreme, auch das habe ich geschafft. Und auch wenn ich fand, dass der Kuchen optisch anders aussah als ich ihn aus Kindertagen von meiner Mutter in Erinnerung hatte, blieb ich optimistisch.

Kalt stellen war angesagt, doch wie?

Abschließend sollte der Kuchen mit der Buttercreme und dann auch mit der Glasur kalt gestellt werden. Das war ein Problem!? Ich hatte ein viel zu großes Backblech genommen, was nicht nur den Kuchen sehr flach und großflächig verteilte. Sondern auch keine Unterbringungsmöglichkeit im Kühlschrank für ein Backgitter und eine passende Kuchenplatte hatte ich auch nicht. In meinen Kühlschrank passte einfach nichts rein, das hatte ich zuvor nicht bedacht.

Spontan sein ist alles!

Die Nacht war kalt angekündigt und sobald sich die Sonnenstrahlen verzogen hatten, wurde es kalt draußen. Meine Rettung! Also packte ich den Kuchen mit Alufolie ein, denn Frischhaltefolie hatte ich vergeblich gesucht. Diese war auch wichtig, weil im Luftraum über unserem Balkon Vögel gerne mal ihr Geschäfte verrichten. Am nächsten Morgen, pünktlich zur geplanten Überraschung, war das Kunstwerk vollbracht und der Kuchen fest. Jetzt nur noch schnell die Kerzen anzünden (mit einem leeren Feuerzeug nach dem anderen) und auf dem Player „Happy Birthday“ von Stevie Wonder als musikalische Untermalung abspielen (Backen als Zeichen meiner Mühe muss jetzt wirklich auch das Singen ersetzen). Finish, im Ziel angekommen!

Und Ladies and Gentleman, was soll ich sagen, er schmeckte auch noch ganz vorzüglich. Unglaublich, wie eine echte Donauwelle! Ich konnte es kaum glauben und kann es immer noch nicht ganz.

Danke, Tanja für das tolle Rezept, welches selbst ich zu einem tollen Ergebnis kreieren konnte. So, das war Teil 1 des erlebten glutenfreien Geburtstages. Im 2. Teil stelle ich euch vor, was wir gemeinsam gekocht haben. Ich hoffe, ihr hattet etwas zu lachen, auch wenn ich wieder mal ein Auf und Ab der Gefühle in der Küche erlebt habe, mit Verzweiflung, Lachern und letztendlich doch großer Freude.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

1 × eins =